Unihertz Jelly Star im Test: Das kleinste Smartphone mit Android 13 (2024)

Smartphones mit Displays unter 6 Zoll findet man heutzutage kaum. Eine Ausnahme ist das winzige Unihertz Jelly Star.. Der Test zeigt, was das Mini-Phone bietet.

Mini-Smartphones sind definitiv ein Nischenmarkt. Der Trend scheint sich bei Android oberhalb der magischen 6-Zoll-Marke festgesetzt zu haben. Ein gutes Smartphone zu finden, das nicht größer ist, als die eigene Hand, ist gar nicht so einfach. Eine erfreuliche Ausnahme macht Unihertz mit dem Smartphone Jelly Star ab 210 Euro. Das Mobilgerät ist so klein, dass es fast schon lächerlich wirkt. Her ist „Handy“ wirklich Programm. Was das winzige Android-Handy gut macht und wo die Schwächen liegen, offenbart dieser Test.

Noch mehr winzige Handys zeigen wir im Ratgeber Android-Zwerge: Mini-Smartphones bis 4 Zoll ab 45 Euro. Nicht ganz so klein, aber immer noch kompakt, sind die Mobilgeräte der .

Design und Verarbeitung

Wie gestaltet man ein Mini-Phone? Dass diese Aufgabe keine Leichte ist, merkt man im Falle des Jelly Star leider ziemlich eindeutig. Die regulären Design-Normen, die für normal große Smartphones gelten, wie dünne Displayränder, sind hier nur bedingt anwendbar. Deswegen verzeihen wir Unihertz, dass das mit einem 3-Zoll-Display ausgestattete Gerät rund doppelt so dick ist wie ein gewöhnliches Smartphone. Irgendwo müssen ja die ganzen Komponenten doch unterkommen. Dass man sich beim klobigen Gehäuse aber für einen farbig getönten, halbdurchsichtigen und glatten Kunststoff entschieden hat, ist ein Unding. Denn das Gehäuse fungiert so als professioneller Fingerabdruck-Magnet.

Dadurch und durch die dicken Displayränder auf der Vorderseite wirkt das Gerät ziemlich altmodisch. Hier hätte sich der Hersteller definitiv für etwas Neutraleres entscheiden können. Anzumerken ist trotz alledem: Ein 3-Zoll-Display ist wirklich winzig. Es können meist wesentlich weniger Inhalte auf dem Bildschirm angezeigt werden, schon mit durchschnittlich großen Händen (Handschuhgröße 8) ist das Tippen auf der digitalen Tastatur eine Herausforderung. Die Verarbeitung geht abgesehen von den Tasten, die ziemlich wackelig wirken, in Ordnung.

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

Display

Das kleine, süße Display des Unihertz Jelly Star misst lediglich 3 Zoll und kommt als IPS-Panel daher. Die Auflösung beträgt 854 × 480 Pixel, das ergibt heruntergerechnet eine Pixeldichte von 323 Pixel pro Zoll (PPI). Das ist zwar nicht übermäßig hoch, aber auch nicht so niedrig, dass man Pixel mit dem bloßen Auge noch erkennen könnte.

Die niedrige Bildwiederholrate von 60 Hertz können wir bei dem Gerätepreis und Einsatzzweck verschmerzen. Nicht dafür die Helligkeit: Mit 450 cd/m² ist sie wirklich niedrig. Das Ablesen des Displays im Sonnenlicht ist zwar möglich, aber definitiv eine Herausforderung. Die geringe Größe des Geräts hat aber den Vorteil, dass das Display auch bei hoher Displayhelligkeit in dunklen Räumen kaum blenden kann.

Die Farbdarstellung ist okay, aber kein Meisterwerk. Von Kontraststärke kann man kaum sprechen. Auffällig ist bei dunklen Hintergründen die ins Bild „hineinblutende“ Hintergrundbeleuchtung an den vier Rändern.

Kamera

Im Kamera-Bereich hat das Jelly Star genau zwei Sensoren im Angebot: Eine 48-Megapixel-Hauptkamera auf der Rückseite sowie eine Frontkamera, die mit 8 Megapixel auflöst. Besonders die Hauptkamera verspricht dank ihrer hohen Auflösung, die auf dem Papier einem Mittelklasse-Smartphone entspricht, so einiges. Die Aufnahmen sind hier tatsächlich überraschend brauchbar: Bei Tageslicht entstehen natürliche und detailreiche Fotos. Lediglich in puncto Schärfe haben die Bilder etwas das Nachsehen, besonders an den Rändern wird es schnell unscharf. Das erkennt man aber auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm kaum – erst bei der Betrachtung auf einem anderen Gerät sticht die Unschärfe ins Auge.

Bei schwierigeren Lichtverhältnissen merkt man aufgrund des Rauschens schnell wieder, dass das Gerät nur 200 Euro kostet. Die Aufnahmen der Frontkamera hingegen lassen sich eher als unbrauchbar bezeichnen. Sie sind noch unschärfer, es fehlt an farblicher Detailtreue und bei schwierigen Lichtverhältnissen kann man Selfies ganz vergessen. Videoaufnahmen entstehen in maximal 2K (2560 × 1440 Pixel) bei 30 Frames pro Sekunde (FPS) oder in Full-HD bei ebenfalls 30 FPS.

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Weitwinkel Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera: 8x Zoom (digital) Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Weitwinkel Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera: 8x Zoom (digital) Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Weitwinkel Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera: 8x Zoom (digital) Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Makromodus Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Weitwinkel Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera: 8x Zoom (digital) Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Weitwinkel Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera: 8x Zoom (digital) Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Weitwinkel Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen Hauptkamera: 8x Zoom (digital) Bild: TechStage.de

Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen

Unihertz Jelly Star - Originalaufnahmen

Ausstattung

Herz und Hirn des Unihertz Jelly Star ist ein MediaTek Helio G99 – ein solider Prozessor aus der Mittelklasse, der mit seiner 6-Nanometer-Bauweise auf den ersten Blick eine sowohl solide Leistung als auch gute Effizienz bieten sollte. Beim ersten Punkt ist das auch tatsächlich der Fall: Die rund 9000 Punkte im Benchmark PCmark Work 3.0 sind ein solides Ergebnis, das den Erwartungen an ein Mittelklasse-Gerät gerecht wird.

Auch der Grafik-Test 3Dmark „Wild Life“ zeigt, dass man aus der verbauten GPU (Mali-G57 MC2) auch so einiges an Leistung herausholen kann: Hier kommen wir auf 1200 Punkte. Im Alltag spiegeln sich diese Werte wider: Menüs öffnen flott, das Bedienen sämtlicher Apps ist problemlos und in den meisten Fällen auch ruckelfrei möglich. Dass die Performance so gut ist, gehört zu den großen Vorteilen des Smartphones. An Arbeitsspeicher sind 8 Gigabyte verbaut, der interne Speicher beläuft sich auf 256 GByte – leider nur UFS 2.2.

Und sonst? Mit Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) surft es sich nicht sonderlich schnell im kabellosen Netz, aber die erreichte Geschwindigkeit ist akzeptabel. Außerdem ist Mobilfunk mit LTE (4G) möglich. Support für 5G gibt es nicht – schade. Das Jelly Star kommt obendrein mit Bluetooth 5.3, GPS und einem USB-C-Anschluss. Obendrein wird NFC (ungünstigerweise ohne Google Pay – soll mit einem Update nachgeholt werden) und das Entsperren per Face Unlock und Fingerabdruckscanner unterstützt. Letzterer zeigte sich im Test allerdings enttäuschend inakkurat – auf zehn Entsperrversuche kamen durchschnittlich sechs bis sieben Fehlgeschlagene.

Die verbauten Lautsprecher gehen für ihre Größe in Ordnung. Als Betriebssystem kommt reines Android 13 zum Einsatz – toll! Praktisch ist auch das LED-Array auf der Rückseite, die zudem als Taschenlampe oder Benachrichtigungsanzeige verwendet werden kann, sowie die programmierbare, rote Zusatztaste auf der Seite.

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

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Unihertz Jelly Star Bild: TechStage.de

Unihertz Jelly Star - Bilderstrecke

Unihertz Jelly Star - Bilderstrecke

Akku

Größenbedingt ist die physische Größe des Akkus, der in einem solchen Smartphone verbaut werden kann, ziemlich begrenzt. Die Mini-Akkuzelle des Jelly Star kommt auf rund 2000 Milliamperestunden (mAh) – auf den ersten Blick könnte man meinen, dass das angesichts des winzigen Displays völlig ausreichend für eine gute Akkulaufzeit sein sollte. Dem ist leider nicht so: Im PCmark Battery Test kommen wir auf mickrige 8 Stunden Akkulaufzeit.

Bei mäßiger Nutzung von etwa 2 bis 3 Stunden am Tag hält das Gerät einen Tag problemlos durch. Wer allerdings ein Heavy User ist, wird das Gerät am Nachmittag zwischenladen müssen. Positiv war aber das superschnelle Aufladen: Von 0 auf 100 Prozent brauchte das Smartphone nur rund 40 Minuten.

Preis

Das Unihertz Jelly Star ist in den Farben Blau oder Rot mit der Speicherkonfiguration 8/256 GByte für 210 Euro erhältlich.

Fazit

Das Unihertz Jelly Star ist wohl eines der besten aktuell erhältlichen Mini-Smartphones. Angesichts der Tatsache, dass sich seit Jahren kaum ein Smartphone-Hersteller in diese Nische gewagt hat, ein so solides Miniatur-Handy. Besonders überzeugend war die ordentliche Performance, der Einsatz von reinem Android 13, die guten Zusatzfunktionen und der Mini-Formfaktor an sich.

Die wenigen, aber dafür recht markanten Mankos – wie der kaum brauchbare Fingerabdruckscanner oder das optisch wenig ansprechende Design – werden dadurch definitiv ausgebügelt.

Weitere Alternativen in diesem Bereich zeigen wir in unseren Ratgeber Android-Zwergen: Mini-Smartphones bis 4 Zoll ab 45 Euro – dort finden sich so einige Mini-Smartphones, die auch andere tolle Features besitzen. Etwas größer, aber noch handlich genug sind die Mobilgeräte der .

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